Rollstuhlbasketball: Regeln, Korbhöhe, Klassifizierung und Co.
Lernen Sie alles zur Sportart Basketball im Rollstuhl

Rollstuhlbasketball ist rasant, inklusiv und voller Action. Doch welche Rollstuhlbasketball-Regeln gelten? Wie unterscheidet sich Basketball im Rollstuhl von der Fußgängervariante? Und warum ist die Sportart sogar bei den Paralympics so beliebt? Erfahren Sie hier alles über die inklusive Sportart.
Inhalt:
- Was ist Rollstuhlbasketball?
- Die wichtigsten Rollstuhlbasketball-Regeln
- Rollstuhlbasketball-Klassifizierung: Das Punktesystem
- Die Geschichte des Rollstuhlbasketballs
- Der perfekte Sportrollstuhl
- Auf die Rollstühle, fertig, los!
- Häufige Fragen zu Rollstuhlbasketball-Regeln
Was ist Rollstuhlbasketball?
Mit quietschenden Reifen enge Kurven drehen, Körbe versenken und sein Team abfeiern, genau darum geht es bei Rollstuhlbasketball. Ob mit oder ohne Behinderung: Jeder kann mitspielen, solange man Lust auf Tempo und Teamgeist hat. Für die Spielzeit heißt es: ab in den Rolli und los geht’s.
Das Besondere an diesem Sport?
Rollstuhlbasketballer
- haben ein schnelles Tempo drauf (sodass man den Gummi der Reifen riecht).
- verschmelzen mit dem Rollstuhl zu einem einzigen Körper.
- sind nicht zimperlich, wenn sie mit ihren Rollis gegeneinanderprallen.
- spielen mit Taktik und Strategie.
- dribbeln und werfen den Ball schnell und zielsicher.
- legen eine große Ausdauer an den Tag.
- haben bemerkenswerte Arm- und Bauchmuskeln.
- beherrschen Multitasking, denn sie müssen gleichzeitig den Rollstuhl und den Ball kontrollieren können.
All das macht diesen dynamischen Teamsport zu einer Disziplin mit viel Spaß und Körpereinsatz. Rollstuhlbasketball zählt zu den beliebtesten barrierefreien Sportarten weltweit.
Die wichtigsten Rollstuhlbasketball-Regeln
Die gute Nachricht: Die meisten Regeln sind identisch mit den Basketballregeln für Fußgänger. Aber ein paar Besonderheiten machen den Sport einzigartig.
Die wichtigste Regel im Rollstuhlbasketball ist: Kein Fuß auf dem Spielfeld!
Spielfeld & Korbhöhe im Rollstuhlbasketball
- Spielfeldgröße, Zonen & Spielerpositionen: identisch zum regulären Basketball.
- Spielzeit: vier mal zehn Minuten (wie in der Deutschen Basketball Bundesliga).
- Korbhöhe: 3,05 Meter – genauso wie beim Fußgängerbasketball. Der Unterschied: Die Würfe erfolgen aus einer Sitzhöhe von ca. 52 cm.
Schubregel statt Schrittregel
Da die Beine keine Rolle spielen, gibt es die sogenannte Schubregel. Spielerinnen und Spieler dürfen ihren Rollstuhl maximal zweimal anschieben, bevor sie den Ball dribbeln oder passen müssen.
Während des Anschiebens liegt der Ball entweder auf dem Schoß oder der Basketballer schiebt nur mit einer Hand und hält in der anderen den Ball. Anders als im Fußgängerbasketball ist es im Rollstuhlbasketball erlaubt, den Ball nach dem Festhalten ein zweites Mal zu dribbeln.
Fouls & Fairplay
- Der Rollstuhl zählt als Teil des Körpers. Bedeutet: Fährt ein Spieler mit Ballbesitz über die Seitenlinie, wird dies sofort als Abseits gezählt.
- Übermäßiger Kontakt („Rammbock“) führt zum Foul.
- Fährt man mit Ballbesitz über die Seitenlinie, ist der Ball sofort im Aus.

Rollstuhlbasketball-Klassifizierung: Das Punktesystem
Damit es bei der inklusiven Sportart trotzdem fair zugeht, werden die Spieler im Rollstuhlbasketball je nach Beeinträchtigung in einem Punktesystem klassifiziert. Je mehr Punkte ein Spieler erhält, desto geringer sind seine Beeinträchtigungen. Für ein Spiel darf die Summe der Punkte einer Mannschaft nicht höher als 14,5 sein. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass kein Team aufgrund unterschiedlicher Voraussetzungen benachteiligt ist.

Vor allem die Stabilität im Rumpfbereich ist im Rollstuhlbasketball ausschlaggebend, denn je stabiler ein Spieler im Rollstuhl sitzt, desto besser kann er werfen und sich vor allem in Kontaktsituationen halten und den Rollstuhl kontrolliert einsetzen.
Klassifizierung von Rollstuhlbasketballern:
Punkte | Fähigkeiten des Spielers |
---|---|
1,0 |
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2,0 |
|
3,0 |
|
4,0 |
|
4,5 |
|

Das Punktesystem lässt außerdem Bewertungen zwischen den Stufen zu. Kann ein Spieler nicht eindeutig als 2- oder 3-Punkte-Spieler klassifiziert werden, erhält er eine 2,5. Spieler ohne Behinderung erhalten automatisch eine 4,5. Auf internationaler Ebene spielen jedoch nur Menschen mit einer Form von Beeinträchtigung.
Allerdings gerät das Klassifizierungssystem immer wieder in Kritik. Welcher Behinderungsgrad reicht für die Teilnahme an den paralympischen Spielen aus? Solche Fragen sind zum Glück nur im Leistungssport relevant. Auf regionaler Eben und in Hobbymannschaften darf wirklich jeder und jede mitspielen. Damit man auch sieht, dass alle zu einer Mannschaft gehören, sind Team-Trikots hilfreich.
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Die Geschichte des Rollstuhlbasketballs
Die Rollstuhlbasketball Geschichte beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg. Verwundete Soldaten mit Amputationen oder Lähmungen entwickelten in einem US-Krankenhaus in Kalifornien Basketball im Rollstuhl – als Training, Reha und sportlichen Wettkampf.
- 1948: Gründung der National Wheelchair Basketball Association (NWBA).
- 1960: Die die ersten Frauen-Teams wurden gebildet und erster Auftritt bei den Paralympics in Rom.
- Heute: Weltweit eine der erfolgreichsten inklusiven Sportarten für Frauen und Männer, Profis und Hobbyspieler.

Der perfekte Sportrollstuhl
Normale Alltagsrollstühle? Fehlanzeige! Für den harten Sport braucht es echte Basketball-Rollstühle:
- Schräg gestellte Räder: Durch den kleinen Wendekreis können sich die Rollstuhlbasketballer um die eigene Achse drehen und flexibel auf die Spielsituation eingehen.
- Rammbügel oder Rammschutz als Schutz bei Kollisionen.
- Stützräder: ein bis zwei kleine Rollen vorne und hinten sorgen für Stabilität.

Umkippen kann der Rollstuhl in der Hitze des Gefechts trotzdem. Man kann sich seitlich oder nach vorne gut abstützen und Profispieler stehen mit einem kräftigen Schwung sogar allein wieder auf!
Damit die Spieler mit dem Rollstuhl tatsächlich zu einer Einheit verschmelzen, braucht es viel Übung und vor allem Armtraining. Dann aber ist der Rollstuhl laut Nationalspielerin Laura Fürst „wie ein perfekt angepasster Turnschuh“. Was sonst bei Sportrollstühlen noch wichtig ist, erklärt sie im Interview:
Auf die Rollstühle, fertig, los!
Bevor Sie auf Korbjagd gehen, sollten Sie sich natürlich auch mit den geltenden Regeln auskennen. Im owayo-Magazin finden Sie Erklärungen und spannende Facts rund um den Sport mit dem Korb. Da ist für Fußgänger wie für Rollstuhlfahrer Interessantes dabei. Alles Weitere lernen Sie auf dem Feld.
Häufige Fragen zu Rollstuhlbasketball-Regeln
Wie hoch ist der Korb im Rollstuhlbasketball?
Die Rollstuhlbasketball Korbhöhe beträgt 3,05 Meter, genau wie im normalen Basketball.
Welche Regeln gibt es beim Rollstuhlbasketball?
Neben den Standardregeln gilt die Schubregel: Maximal zweimal anschieben, dann muss gedribbelt oder gepasst werden.
Was bedeutet Klassifizierung im Rollstuhlbasketball?
Spieler werden nach Beweglichkeit bewertet (1,0 bis 4,5 Punkte). Teams dürfen maximal 14,5 Punkte auf dem Feld haben.
Seit wann gibt es Rollstuhlbasketball?
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Rollstuhlbasketball bekannt. Seit 1960 ist die Sportart bei den Paralympics vertreten.
Wer darf Basketball im Rollstuhl spielen?
Grundsätzlich alle: Menschen mit und ohne Behinderung.
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