Schiedsrichter werden: Mehr als nur Pfeife und Karten
Voraussetzungen, Ausbildung und Chancen im Überblick
Schiedsrichter werden bedeutet Verantwortung übernehmen: Ob Handball, Fußball, Basketball oder Eishockey – ohne sie läuft kein Spiel: Hier erfahren Sie, wie die Ausbildung zum Schiedsrichter abläuft, welche Anforderungen und Aufgaben Sie erwarten und wie hoch das Gehalt tatsächlich ist.
Doch Schiedsrichter sein ist nicht immer leicht: Hasstiraden, Pöbeleien und Druck von außen gehören zum Alltag. Umso wichtiger sind Stressbeständigkeit und Präzision. Sie zählen zu den wichtigsten Voraussetzungen für dieses verantwortungsvolle Ehrenamt.
Der Schiedsrichter ist eine unparteiische Person, welche die Leitung eines Spieles oder Wettkampfes übernimmt und dafür sorgt, dass die Regeln korrekt eingehalten werden. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Entscheidungen zu treffen, die für beide Parteien verbindlich sind, und den fairen Ablauf des Spiels sicherzustellen.
Schiedsricher: Voraussetzungen
Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Stressbeständigkeit. Das sind nur einige wenige Voraussetzungen, die ein Schiedsrichter erfüllen sollte. Wer Schiedsrichter werden will, vielleicht sogar eine berufliche Laufbahn in diese Richtung einschlagen möchte, sollte bereits früh auf diese Ziele hinarbeiten.
Neben jungen Nachwuchsschiedsrichtern nutzen auch erfahrene Quereinsteiger aus verschiedenen Sportarten die Ausbildung, um dem Sport verbunden zu bleiben.
Die wichtigsten Anforderungen an Schiedsrichter im Überblick:
- Mitgliedschaft in einem Sportverein: aus versicherungstechnischen Gründen verpflichtend
- Gute körperliche Fitness: ein Schiedsrichter wird nicht ausgewechselt
- Erfolgreich abgeschlossener Lehrgang durch Bestehen einer, oder mehrerer theoretischer und praktischer Prüfungen
- Charaktereigenschaften: Bescheidenheit, Präzision, Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit, sowie physische und psychische Belastbarkeit
- Interesse an der Sportart und die Bereitschaft mehrere Spiele im Monat/ Jahr zu begleiten
Schiedsrichter werden – So läuft die Ausbildung ab
Die Ausbildung zum Schiedsrichter beginnt in der Regel mit dem Besuch eines Lehrgangs, der sowohl theoretische als auch praktische Übungen umfasst. Nach erfolgreich bestandenen Prüfungen folgen Einsätze in den entsprechenden Ligen. Von dort aus können sich Schiedsrichter Schritt für Schritt weiterentwickeln, abhängig von ihrer Leistung, Erfahrung und der jeweiligen Sportart.
Aufgaben eines Schiedsrichters vor, während und nach dem Spiel
Aus den Vorgaben entsprechender Landesverbände ergeben sich vor, während und nach dem Spiel folgende Aufgaben für Schiedsrichter:
- Überprüfung der Spielfeldbegrenzungen und Abmessungen
- Überprüfung der Trikots
- Überprüfung der Ausweise und Berechtigungen
- Anwesenheitskontrolle der Mannschaften
Während des Wettkampfs/Freundschaftsspiels sorgt der Schiedsrichter dafür, dass Spielregeln eingehalten und umgesetzt werden. Neben dem Stoppen der Zeit, muss er ein Gefühl dafür beweisen, wann die Situation es verlangt das Spiel zu unterbrechen, um eventuell schwere Verletzungen zu behandeln und Spieler auswechseln zu lassen.
Alle Entscheidungen, die er oder sie, während des Spiels trifft, sind sogenannte Tatsachenentscheidungen. Wenn er die Partie noch nicht wieder angepfiffen hat, darf der Schiedsrichter die Entscheidung zurücknehmen, wenn er der Meinung ist, dass sie falsch war. Ist das Spiel jedoch fortgesetzt, bleibt der Pfiff bestehen.
Nach dem Spiel muss ein Bericht über den Spielverlauf angefertigt werden, der an entsprechende Instanzen weitergeleitet wird.
Schiedsrichter in verschiedenen Sportarten
Im Fußball ist der Schiedsrichter eine zentrale Figur, ohne die kein Spiel stattfinden kann. Je nach Liga unterscheidet sich die Größe des Schiedsrichter-Teams deutlich: In der Kreisliga reicht meist ein Hauptschiedsrichter, der von zwei Linienrichtern unterstützt wird. In der Bundesliga kommt ein vierter Offizieller hinzu, und auf internationaler Ebene werden sogar zwei zusätzliche Torrichter eingesetzt, um den Strafraum im Blick zu behalten.
Zu den bekanntesten Schiedsrichtern zählt der Italiener Pierluigi Collina. Der italienische Schiedsrichter ist weltweit Kult im Fußballsport und einer der besten Schiedsrichter aller Zeiten. Während seiner Karriere (1995 – 2005) wurde er sechs Mal in Folge zum „Weltschiedsrichter des Jahres“ gewählt und hält damit den Rekord.
Auch im deutschen Fußball gibt es legendäre Entscheidungen: Die berühmteste Fehlentscheidung der Deutschen Bundesliga war wohl das „Phantomtor“ des Bayern-Spielers Thomas Helmer in der Spielserie 1993/94. Damals gab der Schiedsrichter ein Tor, welches ganz klar am Gehäuse der Nürnberger vorbeiging. Das Spiel wurde jedoch später wiederholt und die Bayern gewannen mit 5:0 Toren.
Basketball Schiedsrichter
Im Basketball teilen sich meist zwei bis drei gleichberechtigte Schiedsrichter die Leitung eines Spiels. Sie stehen in ständigem Austausch, um auf dem schnellen Spielfeld alle Situationen im Blick zu behalten.
Eishockey Schiedsrichter
Im Eishockey sind die Anforderungen besonders hoch: Die Schiedsrichter müssen genauso schnell auf dem Eis unterwegs sein wie die Spieler. Ein Spiel wird in der Regel von einem Haupt- und zwei Linienrichtern geleitet, unterstützt durch ein Kampfgericht. Bei internationalen Turnieren kommen Torrichter, Punkterichter und Videoüberwacher hinzu, die mithilfe von Aufzeichnungen für zusätzliche Sicherheit sorgen.
Handball Schiedsrichter
Im Handball werden Spiele traditionell von einem Schiedsrichter-Gespann geleitet, bestehend aus einem Feld- und einem Torrichter. Diese Aufteilung sorgt für mehr Übersicht auf dem schnellen Spielfeld.
Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen einen umfassenden Einblick in die Aufgaben und Voraussetzungen eines Schiedsrichters gegeben hat. Und wenn Sie selbst Schiedsrichter werden möchten und noch nach der passenden Bekleidung suchen: mithilfe unseres Konfigurators können Sie sich für jede Sportart ein individuelles Sporttrikot designen.
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